Wie geht es weiter mit dem sogenannten Dragoner Areal?

Statement von WEM GEHÖRT KREUZBERG

Die Auseinandersetzungen um das Areal hinter dem Finanzamt, dem sogenannten Dragoner Areal, sind bekannt.
Der Versuch der Privatisierung des Geländes durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) mit einem Verkauf an einen Privatinvestor scheint vorerst endgültig vom Tisch.
Der Ausverkauf eines weiteren öffentlichen Geländes wurde vorerst abgewendet.

Aber in der Öffentlichkeit wird lanciert:
Der Bund verschenkt das Dragoner Areal an das Land Berlin!
Das stimmt nicht!

Im sogenannten Hauptstadtvertrag verhandelt seit etlicher Zeit das Land Berlin mit dem Bund über den Verkauf 4 500 bundeseigener Wohnungen und mehrerer bundeseigener Grundstücke an das Land Berlin.
Endlich ist wohl in den Verhandlungen eine (nicht kostenlose Abgabe) des Areals an das Land mit eingebunden.
Und es ist wohl sicher, dass das Land Berlin das Areal übertragen bekommt.

Aber nichts ist umsonst! Obwohl öffentliches Gelände erst einmal in öffentlicher Hand bleibt!

Aus der Presse ist zu entnehmen, dass im Gegenzug das Land dem Bund Grundstücke im Wert von 190 Mio Euro übertragen wird. Ein Ergebnis der Verhandlungen des Hauptstadtvertrages.

Was im Einzelnen verhandelt wird und was wie für welchen Preis hin und her geschoben wird, was wie viel letztendlich kostet, erfährt die Öffentlichkeit nicht.

Wir fordern eine völlige Transparenz und Offenlegung der Verhandlungen und Ergebnisse des Hauptstadtvertrages!
Was kostet dem Land Berlin die Übertragung des Areals durch den Bund wirklich?
Wieder wird wohl mit Millionen der öffentlichen Hand ein Spekulationsprozess bedient.

Die neue Entwicklung bezüglich des sogen. Dragoner Areals ist auch im Zusammenhang mit der aktuellen Spekulation der Häuser des sogenannten NKZ am Kottbusser Tor zu sehen.
Mehr Infos dazu bei Kotti & Co.

Auch dort kauft die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft GEWOBAG etwa 300 Wohnungen für über 56 Mio Euro.
Wohnungen die seit Jahren über verschiedene Abschreibungen längst von der öffentlichen Hand refinanziert wurden, werden zu Freuden privater Eigentümer nochmal zu dickem Betongold.
Wieder finanziert die öffentliche Hand Immobilienspekulation.

Die neue Landesregierung und auch etliche stadtpolitische Initiativen werten diese kostspieligen Deals als Erfolg gegen weitere steigenden Mieten und Verdrängung.
Sie sehen in dieser Politik eine Möglichkeit, dass preiswerter Wohnraum entstehen, bzw. erhalten wird.

Wirklich?

WEM GEHÖRT KREUZBERG  —  Mai 2017